18. Dezember 2022
Dezember 202218

Datenschutz im Auto

Auf der neuentdeckten Webseite »Edison« befindet sich auch ein Artikel über den Datenschutz im Auto: Wer kriegt alles Zugriff auf die Autodaten? Erschreckend in der ganzen Diskussion – und das ist kein Vorwurf an den Autor – ist, daß der Eigentümer beziehungsweise der Fahrer, der direkte oder indirekte Generierer der Daten, kaum vorkommt (Beifahrer und andere Verkehrsteilnehmer, die durch Videoaufzeichnung oder Car-to-Car-Kommunikation erfaßt werden, erst recht nicht).

Es ist quasi so eine Selbstverständlichkeit aus Sicht der Autobauer, Zugriff auf die Daten zu haben, als seien es ihre. Haben wir durch mehr oder weniger glückliche Umstände bislang keine streckenabhängige Autobahnmaut, die eine Aufzeichnung der Positionsdaten erfordert, kommt der ganze Mist hier wieder durch die Hintertüre herein. Und das weckt natürlich auch wieder Begehrlichkeiten des Staates. Die Datensammelei ist dabei nicht Zukunftsmusik, die heutigen Autos schicken schon jede Menge Daten nach Hause, und ich weiß gar nicht, wie man das zur Zeit verhindern kann (Widerspruch?). Auch deshalb habe ich im Moment überhaupt keine Lust, mir ein neues Auto zu kaufen, von der ganzen E-Mobilitäts-Problematik ganz zu schweigen.

Wir haben zwar ein (vermeintlich) ganz tolles Datenschutzgesetz DSGVO, aber wenn der Staat oder die Industrie es wollen, dann gibt es nicht einmal mehr Opt-Out-Möglichkeiten, und die Datensouveränität oder, wie es das Bundesverfassungsgericht mal formuliert hatte, als es noch ordentliche Rechtsprechung gemacht hatte, die »informationelle Selbstbestimmung« ist schlichtweg dahin. Wir sehen das ja gerade bei den hochsensiblen Gesundheitsdaten.