15. Februar 2023
Februar 202315

Den Focus verlieren

Ich weiß, Fokus schreibt sich mit »k«, aber es soll ein kleines Wortspiel sein. Der Focus, also das Online-Magazin dieses Namens, verliert seinen Faden. Damals, als Helmut Markwort die Zeitschrift gründete, hieß es noch »Fakten, Fakten, Fakten«. Davon sind sie eh schon weit entfernt. Ich hatte neulich schon mal geschrieben, daß es durchaus beim Focus ein paar Autoren gibt, die noch des Denkens fähig sind, eine eigene Meinung besitzen und diese auch noch halbwegs argumentativ verteidigen können. Daneben gibt es aber auch noch Schreiber, die den ganzen links-grünen, woken Mist nahezu unreflektiert, linientreu wiedergeben und auch nicht in der Lage sind, Nachrichten von Meinungen zu trennen. Die sind gefühlt schon in der Überzahl, und es kommt noch schlimmer.

Die Sache mit den Medien läuft bekanntlich nicht rund. Die Auflagen der gedruckten Zeitschriften und Zeitungen gehen immer weiter zurück. Erst letzte Woche hat Bertelsmann die Axt an einen nicht kleinen Teil seiner Zeitschriften angelegt, weil sie unrentabel geworden sind.

Die Rettung in den Online-Markt will aber auch nicht so recht gelingen. Um noch den letzten Cent herauszupressen, werden die Seiten mit Werbung zugekleistert. Dies führt allerdings bei den Nutzern zu Gegenreaktionen, sie setzen – so wie ich – Werbeblocker ein (wobei es mir hauptsächlich um das Tracking geht). Zudem sind die Werbeetats begrenzt, und immer mehr Online-Seiten wollen sich darüber finanzieren, was die Einnahmen pro Werbung sinken läßt.

Um dem begegnen, führen immer mehr Online-Medien kostenpflichtige »Plus«-Dienste ein. Sie bieten einerseits Zugriff auf zusätzliche Artikel, andererseits versprechen sie weniger Werbung und ggf. den Verzicht auf das Tracking. Ich habe aber den Eindruck, daß das mehr schlecht als recht läuft, auch wenn ich das jetzt nicht mit Fakten belegen kann. Für Gelegenheitsleser oder Breitbandleser wie mich sind solche Abomodelle auch völlig überteuert.

Um auf den Focus zurückzukommen: Irgendwie versucht der Focus, aus diesem Dilemma herauskommen zu wollen und sich inhaltlich zu verändern. Nach dem Motto »lieber spät als nie« wird noch mit auf den Klima-Zug aufgesprungen. Wenn Windrad- und Solaranlagen-Hersteller sowie Umweltterroristen an dem Spektakel verdienen können, warum dann nicht auch der Focus?

So starten sie nun eine neue »Marke« namens »Focus online Earth«. Vollmundige Ankündigungen folgen, sie würden sich der Klimakrise und ihrer Bewältigung widmen, permanent, fundiert, konstruktiv.

Was dann folgt, bringt mich allerdings zum Lachen. Sie gründeten tatsächlich ein Büro im Ahrtal. Ein Standort, der sinnbildlich sei. Sinnbildlich wofür? Für Lügen, Hirnwäsche, Belehrungen und Einflußnahme? Für den Versuch, das Ereignis so umzudichten, als sei der angeblich menschengemachte Klimawandel dafür verantwortlich, wo doch aus dem Mittelalter noch eine schlimmere Flut mit einem noch höheren Pegel bekannt ist? Wo renommierte Wissenschaftler einen Zusammenhang mit einem Klimawandel ausgeschlossen haben?

Auch die folgenden Erläuterungen machen es nicht glaubwürdiger, ebensowenig wie die 50 »exzellente Köpfe«, mit denen der Focus vernetzt sein will. Wenn als Referenzen dann noch der Untergangsprophet Mojib Latif, der Impfpflicht-Befürworter Alexander Kekulé, der Schauspieler Hannes Jaenicke sowie eine mir unbekannte Frau, die in ihrem Titel »Transformationsforscherin« schon ihre gesamte links-grüne Weltanschauung kodiert hat, herhalten müssen, dann ist klar, wohin die Reise gehen soll.

Die Focus-Leser sehen das in den Kommentaren übrigens mehrheitlich ähnlich wie ich.