Die Phantasien des Herrn S.
Ach, es ist so müßig. Jens Spahn in seiner Funktion als Vize-Fraktionsvorsitzender der CDU gibt der Bild ein Interview und phantasiert über seine Pläne. »Pause bei völlig ungesteuerter Migration«, Entlastung der arbeitenden Teils der Bevölkerung. Er vergißt, daß seine Partei im Bund nicht an der Regierung ist. Sollen die Leute nur aufgrund seines Gequatsches jetzt die CDU wählen? Und das bei einem Kanzlerkandidaten Merz, der bei dem leichtesten Hüsteln von Links-Grün umfällt, womöglich erst recht, wenn er mit SPD und/oder den Grünen koaliert? Apropos Merz: Warum muß das eigentlich Spahn aus der dritten Reihe sagen und wieso kommen solche Sprüche nicht von ihm selber?
Zudem: Werfen die CDU-mitregierten Bundesländer ihr Gewicht irgendwie in die Waagschale, zum Beispiel bei der Migration? Gibt es irgendwelche Äußerungen von den Ministerpräsidenten Wüst aus NRW, Günther aus Schleswig-Holstein, Wegner aus Berlin, Rhein aus Hessen oder Söder aus Bayern? Bei mir ist zumindest nichts angekommen. Bei Kretschmer aus Sachsen und Haselhoff aus Sachsen-Anhalt bin ich mir zugegebener Weise nicht ganz sicher.
Auch von der Leyen, immer noch CDU-Mitglied, zeigt kein Umdenken bei der Migration – ganz im Gegenteil stemmt sie sich mit allen Mitteln gegen Mitgliedsstaaten, die die Migration beschränken wollen, und betreibt eine Politik im Sinne von Links-Grün.
Die CDU glaubt doch nicht ernsthaft, mit ein paar Worten die maximal verdrießten Bürger wieder für ihre Partei gewinnen zu können. Man denke nur an den Nachhall von Hartz IV und Agenda 2010 für die SPD. 2003 und danach von Schröder eingeführt, hat sich SPD bis heute nicht richtig erholt davon. Lange Zeit mit Zähnen und Klauen verteidigt, distanziert sich die SPD erst seit ein paar Jahren vorsichtig davon, mit wenig Erfolg. Der gleiche Effekt wiederholt sich bei der CDU mit Merkel und ihren Entscheidungen. Die Wähler werden der CDU das noch lange nicht verzeihen, speziell, solange keine Reue zu sehen ist und die Merkeljünger noch nicht aussortiert sind. Übrigens gilt Spahn noch bei vielen selber als Merkeljünger.
Nachtrag: Schwesterblatt Welt berichtet auch über das Interview. Dort sammeln sich auch schon langsam die Lesermeinungen…