5. Januar 2024
Januar 202405

Politiker sind »schockiert«

Wenn die Götter vom Olymp auf die Erde herabsteigen und merken, daß ihre göttlichen Entscheidungen nicht auf Gegenliebe bei den vermeintlich Begünstigten stoßen…

Im Moment versucht die Politik, zusammen mit einigen Systemmedien, das Ereignis von Schlüttsiel zu dramatisieren, wie wir es zuletzt bei den Corona-Maßnahmen- und Impf-Gegner gesehen haben. Ich warte noch darauf, daß Vergleiche zu der angeblichen Reichstagserstürmung gezogen werden.

Selbst der Bundespräsident Steinmeier meldet sich zu Wort – er sei »schockiert«. Darüber sind wiederum die Leser der Welt schockiert. Ein Artikel darüber hat, wenn ich das richtig sehe, eine Stunde nach Veröffentlichung bereits 6.900 Kommentare (Nachtrag: mittlerweile über 9.000)! Ich kann mich nicht erinnern, jemals so eine Kommentarflut gesehen zu haben. Nein, ich habe sie nicht alle gelesen, ein paar Dutzend aber schon. Zustimmende habe ich keinen einzigen gefunden, aber einige, in denen die unerträgliche Doppelmoral dieses Herren thematisiert wird. Bei vielen Ereignissen – Gruppenvergewaltigungen, Aufmärsche von Islamisten, Migrationsproblem im allgemeinen, oder zu dem jüngsten Angriff dreier betrunkener Serben in einem Krankenhaus auf Ärzte, bei dem einer niedergeschlagen wurde und dem anderen angedroht wurde, ihm die Kehle durchzuschneiden, bekäme er sein Maul nicht auf, aber hier einen auf Drama machen!

Zudem ist eigentlich nicht wirklich klar, daß in Schlüttsiel etwas ernsthaftes passiert ist. Es ist aus meiner Sicht nicht einmal sicher, daß die versammelten Bauern und LKW-Fahrer Habeck nicht vom Schiff gelassen hätten – es war die Entscheidung der Personenschützer, es nicht auf einen Versuch ankommen zu lassen. Ich habe auch nicht gelesen, daß die Bauern irgendeine Form von Gewalt angedroht hätten. Einzig Kontakt mit der Polizei ist wohl sicher, wobei diese Rangeleien sicher nicht das Kaliber hatten wie die verniedlicht als Rangeleien bezeichneten Prügeleien zwischen Polizisten und Linksautonomen in Leipzig Connewitz oder mit der migrantischen »Partyszene«.

Gleichwohl wird das als Angriff auf die »Demokratie« dramatisiert – also die Art Demokratie, wie links-grüne Marxisten wie Robert Habeck oder eben Frank-Walter Steinmeier sie verstehen, eine »Demokratie«, in der Politik gegen den offensichtlichen Mehrheitswillen der Bürger, dem Souverän, betrieben wird.

Ich lehne Gewalt wirklich ab, wobei hier, wie beschrieben, eigentlich keine wirkliche Gewalt stattgefunden hat. Auf der anderen Seite kann es nicht sein, daß Politiker vier oder fünf Jahre in einem von der Lebenswirklichkeit der meisten Bürger völlig abgeschotteten Universum leben und dort Entscheidungen treffen, für die sie nie zur Rechenschaft gezogen werden, wie jüngstens beim ehemaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU, der einen Schaden von einer Viertelmilliarde Euro verursacht hat und völlig ohne Konsequenzen sein Dasein fristet.

Nachtrag: Kommentar bei Apollo-News: »Bauern am Fähranleger: Die Putsch-Empörung ist ein lächerliches Schauspiel« – der Autor sieht das wie ich und erwähnt auch die Reichtstags-»Erstürmung«.