Im Schach hätte man gesagt, Merz habe einen Gabelzug gemacht. Egal, mit
welchem Zug Scholz darauf antwortet, er kann nur verlieren. Und so ist es
nun auch gekommen. Laut Focus lehnt er die Vorschläge von Merz ab. Damit vermeidet er
zwar Ärger mit seiner eigenen Partei und den Grünen (die FDP würde laut Lindner die Vorschläge von Merz mittragen), aber
in Richtung der Bevölkerung ist das auch ein klares Signal des »Weiter so!«
Und das heißt vor allem: Viel versprechen und nichts tun. Das mit seinem
»Grenzversprechen« kann er sich dorthin stecken, wo die Sonne nie scheint.
Mit Faeser an seiner Seite glauben ihm das wohl nur noch eingefleischte
SPD-Anhänger mit einem IQ einer Scheibe Brot. Andere, vielleicht sogar
wirksame Vorschläge, sind nach diesen Sprüchen meiner bescheidenen Meinung
nach nicht zu erwarten. Für die SPD ist das Ereignis in Solingen halt
einfach wieder ein bedauerlicher Einzelfall, wie alle anderen islamisch
motivierten Morde in den letzten Jahren auch.
Na ja, sprechen wir uns nach der Wahl in Sachsen und Thüringen wieder.
Ich bin schon auf die »Wahlanalyse« der SPD gespannt. Vermutlich können sie
sich das Ergebnis wieder einmal nicht erklären…
Nachtrag: Bild: »Jetzt hat der Kanzler keine Ausreden mehr«
Friedrich Merz hatte sich heute vormittag für 70 Minuten mit
Bundeskanzler Scholz getroffen und offenbar mächtig Druck gemacht. Am Nachmittag gab es eine Pressekonferenz von Merz. Die Bild merkt
an, daß Merz eine Mitschuld seiner Partei an den Zuständen in Deutschland
eingeräumt habe. Verklausuliert kommen natürlich auch Forderungen, die ich
so nicht unterschreiben kann, wie z.B. die Vorratsdatenspeicherung.
Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Allerdings würde ich mich
als ostdeutscher Wähler davon erst einmal nicht beeindrucken lassen. Es ist
noch völlig offen, wie einerseits Scholz selber reagiert, seine eigene
Partei sowie seine Koalitionspartner, und ob er bei
Meinungsverschiedenheiten sich durchsetzen kann, andererseits ist auch noch
offen, wie das in der CDU noch zerredet wird. Merkel-Anhänger wie Wüst oder
Günther sind ja auch noch da. Auch wenn die sich aufgrund der Situation zur
Zeit hinter Merz stellen, heißt das nicht, daß sie das am Ende nicht doch
noch hintertreiben.
Kevin Kühnert soll mit seiner Ignoranz nur weitermachen. Das
befördert seine SPD nur noch schneller dorthin, wo sie hingehört: Auf den
Müllhaufen der Geschichte.
Nach der Terrorattacke von Solingen fragen sich viele, ob Deutschland
immer mehr Afghanen und Syrer ins Land holen sollte. SPD-Generalsekretär
Kühnert meint: ja! Alles andere verstoße gegen das Grundgesetz. –
zitiert die Junge Freiheit.
Was die Linken entweder nicht verstehen oder vorsätzlich unterschlagen:
Das Grundgesetz gibt Menschen nur das Recht, Asyl zu beantragen,
aber es gibt ihnen nicht das Recht, Asyl zu bekommen. Das
Grundgesetz schließt aber auch schon dieses Recht allgemein für Menschen
aus, die über Drittländer nach Deutschland kommen, speziell über Länder der
Europäischen Union.
Artikel 18
(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat
der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat
einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der
Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und
Grundfreiheiten sichergestellt ist. […]
Bekanntlich reisen fast alle Asylanten über Drittstaaten ein. Der Täter
von Solingen natürlich auch. Länder wie Dänemark und neuerdings Schweden,
zeigen ja, daß man die Migration zurückdrängen kann, ohne Menschenrechte zu
verletzen – von Ungarn ganz zu schweigen, gegen die ich schon viele
Vorwürfe gehört habe, aber ich mich nicht an fundierte erinnern kann, in
denen die Verletzung von Menschenrechten thematisiert wurden.
Mal wieder ein Artikel in der Welt, der an sich nicht wirklich
lesenswert ist, wohl aber die Leserreaktionen darauf: Scholz ist in
Solingen am Ort des Geschehens zu Besuch. Alles, was er mitbringt, sind
Placebo-Phrasen: Sie würden jetzt das Waffengesetz verschärfen – was klar
denkende Menschen als ziemlich sinnlos erachten, siehe auch die Diskussion
um die Klingenlänge. Bei den Abschiebungen müssen man «effizienter«
werden.
Als ich den Artikel vor einer Stunde oder so aufrief, hatte er rund 780
Leserkommentare. Inzwischen hat sich die Zahl mehr als verdoppelt, auf
1.670 Kommentare. Sie zeigen die Stimmungslage der Mitte der Bevölkerung.
Und die ist wirklich nicht gut. Scholz und seine Regierung sind unten
durch, die Glaubwürdigkeit bei Null. Die CDU, wenn sie Erwähnung findet,
kommt auch nicht wirklich besser weg.
Vielleicht passiert ja, zusammen mit der Wahl in Thüringen und Sachsen
nächsten Sonntag, tatsächlich noch politisch etwas. Die jetzige Situation
ist auf jeden Fall für mich unerträglich.
Nachtrag:
Mal zwei
von den mittlerweile 3200 Kommentaren herausgegriffen (Rechtschreibung
korrigiert):
Leopold W.
Wie naiv muß man sein, um zu glauben, daß sich Araber von einer
Messerstecherei abhalten lassen, nur weil irgendwo steht, daß maximal eine
Nagelfeile erlaubt ist?
Gerd S.
Wie naiv muß man sein zu glauben, daß das Naivität ist?
Ich hatte gestern abend noch in das
Interview vom Heute Journal
vom 25.8. mit dem Ministerpräsidenten Hendrik Wüst angeschaut,
beziehungsweise versucht, denn es war schwer zu ertragen. Schon der
Moderatorin Marietta Slomka konnte ich nicht mehr wirklich richtig zuhören,
als sie die Asylpolitik durch das »Menschenrecht auf Asyl«, deutsche,
europäische und internationale Konventionen als praktisch alternativlos und
unveränderlich darstellte. Bei Wüst hat mich nicht nur die
Wendehals-Mentalität gestört, plötzlich mehr oder weniger dem Narrativ
seines Parteivorsitzenden Friedrich Merz folgend, obwohl er als linker
Vogel und Merkeljünger gilt und jeden Unsinn seines Koalitionspartners der
Grünen mitmacht, sondern besonders auch, daß er das Versagen der
nordrhein-westfälischen Behörden in Sachen Abschiebung aureisepflichtiger
Migranten quasi als Einzelfall dargestellt hat (13:45). Dabei wissen wir
doch alle, daß das Abschieben ein von der Politik gewolltes systemisches
Versagen ist, und das nicht nur in NRW, sondern in der ganzen
Bundesrepublik.