Der konservative Teil des Internets schlägt gerade sinnbildlich seinen
Kopf auf die Tischplatte.
Die in Teilen links-grün-radikale Stadt Hamburg hat am letzten
Wochenende in einem Volksentscheid entschieden, schon bis 2040
klimaneutral, also CO₂-neutral zu werden, und wohl zwar unter strenger,
jährlicher Kontrolle mit Notmaßnahmen, wenn die Ziele nicht erreicht
werden. Duzende NGOs, wohl auch durch Steuergelder genährt, sollen die
Stadt mit Plakaten vollgeklebt haben, wie toll doch die Idee ist und wie
Hamburg – mit einem Anteil von angeblich 0,001% am globalen CO₂-Ausstoß –
nun die Welt vor der Klimakalypse rettet! Eine Gegenargumentation gab es
weder von der SPD in der rot-grünen Regierung noch von der oppositionellen
CDU. Man glaubte wohl nicht, daß der Volksentscheid durchkäme, liest man im
Internet (ob das stimmt, weiß ich nicht, ist aber auch egal). Nun, effektiv
haben 23,2% der Wähler am Ende dafür ausgereicht. Mehr als die Hälfte der
Wähler haben sich keine Gedanken darüber gemacht, was das ganze bedeuten
hat, und ist erst gar nicht zur Abstimmung gegangen.
Verschiedene Leute in den neuen Medien und im Internet holen das jetzt
für die Hamburger nach: Der Handlungsspielraum des Bürgermeisters und des
Senats werden nun massiv eingeschränkt. Öl- und Gasheizungen müssen jetzt
aus allen Privatwohnungen heraus, was hohe Kosten für Eigentümer und Mieter
bedeuten. Auch für die Wirtschaft hat das enorme Konsequenzen: In Hamburg
betreibt ein Montan-Unternehmen ein großes Kupferwerk. Nicht
unwahrscheinlich, daß der Standort aufgegeben wird. Airbus Industries hat
in Hamburg einen großen Standort, es gibt dort regen Flugbetrieb mit dem
Transport von Flugzeugteilen aus Frankreich. Weiter der ganze Hafen mit der
Elbe, auf dem mit Diesel betriebene Schiffe fahren. Man schreibt schon, die
Konkurrenz in Rotterdam würde sich freuen. Es wird eine
Deindustrialisierungswelle in Hamburg geben, Firmen werden abwandern oder
kaputtgehen. Und dann der Straßenverkehr: Ganz Hamburg wird auf 30 km/h
heruntergedrosselt werden. Auch die A7 mit dem Elbtunnel wird betroffen
sein. Durch dieses Nadelöhr quält sich jetzt schon der Reiseverkehr in
allen Ferien. Wird er dann komplett für Verbrennerautos gesperrt? Summa
summarum ist man sich außerhalb Hamburgs ziemlich einig, daß die sich
gerade zweihundert Jahre zurückkatapultiert haben.
Jetzt, ein paar Tage nach dem Entscheid wird dem Senat so langsam klar,
daß dieser irre, sinnlose Akt Milliarden von Euros verschlingen wird, die
die Stadt nicht hat. So beginnt jetzt schon das Herumgeheule, der Bund und
die EU müßten Geld zuschießen, damit Hamburg das schaffe.
Wie kommen die darauf? Es gilt: Wer bestellt, der zahlt auch. Ihr habt
Euch die Suppe eingebrockt, nun löffelt sie gefälligst selber aus. Es ist
völlig unverständlich, warum der Rest Deutschlands (bzw. der EU) für etwas
zahlen soll, der an der Entscheidung nicht beteiligt war. So funktioniert
Demokratie nun wirklich nicht. Das ganze wird, so wenden manche auch ein,
zu einem Nullsummenspiel, falls solche Volksentscheide landesweit Schule
machen sollten.
Aber ich habe für die Hamburger Bürgerschaft einen guten Tip: Macht es
einfach so wie das Land Schleswig-Holstein vor rund 30 Jahren mit dem
Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform: Einfach ein Aufhebungsgesetz
für den Volksentscheid verabschieden! Tatsächlich ist nach meinem Wissen in
keiner Landesverfassung festgelegt, wie lange ein Volksentscheid
tatsächlich gilt.
Nachtrag:
Siehe auch Videoclip
von Apollo News
Das Bundesverwaltungsgericht hat sein Urteil im Verfahren einer
Beitragszahlerin gegen den Bayrischen Rundfunk gesprochen. Das Verfahren
wird an die Vorinstanz zurücküberwiesen. Es habe nicht ausreichend geprüft,
ob die Klägerin recht hat. Und sollte in der Tat der ÖRR seine Pflichten
grob verletzen, sei die Zahlungpflicht beim Rundfunkbeitrag nicht mehr
gerechtfertigt.
Die Vorinstanz, der Bayrische Verwaltungsgerichtshof, müsse
wissenschaftlich für die zwei zurückliegenden Jahre prüfen lassen, ob der
Vorwurf der Klägerin stimme.
Zwar wird bemängelt, daß das Bundesverwaltungsgericht sich um eine eigene
Bewertung des Sachverhalts gedrückt habe. Dennoch würden neue rote Linien
aufgezeigt werden und der ÖRR in seine Schranken verwiesen. Eine
wirksame Kontrolle werde gefordert.
Berichte bei Apollo News (mit Kommentar), Tichys Einblick, Nius,
Welt
(Fernsehkurzmeldung), Bild. (Wird ggf. ergänzt)
Nachtrag:
Weiterer Videobeitrag
bei der Welt, mit kurzer Einschätzung von Medienanwalt Joachim
Steinhöfel. sowie Artikel bei der Jungen Freiheit
Nachtrag 2: Tichys Einblick: »Urteil zu Rundfunkgebühren – wie geht es jetzt weiter?«
Der notorische Lügner Friedrich Merz läßt sich von seiner Partei wieder
für seine Migrationswende feiern, diesmal im Kontext der Einbürgerung.
Es hat eigentlich jeder geahnt, daß es sich um neue Lügen handelt.
Nun liefert Julian
Reichelt in seinem Format »Achtung Reichelt« auch konkrete Zahlen. Die
Änderung, die die Merz-Regierung an der Einbürgerung vorgenommen hat,
trifft nur marginal wenige Leute – etwa ein Prozent der Einbürgerungen,
berichtet Reichelt. Darin ist auch der Grund zu finden, warum die SPD ohne
nennenswerten Widerstand bereit war, diesen Weg der »Turboeinbürgerung«
wieder zu streichen.
Tatsächlich steigen die Zahlen in diesem Jahr schon rasant an, aber
nächstes Jahr haben über eine Million islamisch sozialisierte
Migranten Recht auf Einbürgerung!
Ich habe übrigens mal wieder mit einem Bekannten gewettet. Und zwar, daß
Merz am Ende des Jahres nicht mehr Kanzler einer schwarz-roten Koalition
ist. Als ich einem anderen Bekannten davon erzählte, meinte dieser, das sei
doch nicht wünschenswert – wenn das einträte, würde es die Chancen der AfD
mindern, eine Regierung zu stellen, z.B. im Osten. Ja, das könnte durchaus
den Effekt haben, aber angesichts der erschreckenden Entwicklung, ob
wirtschaftlich oder in Sachen Migration, darf das nicht die oberste
Priorität sein. Jeder weiterer Tag, den diese Koalition regiert, wird der
jetzt schon angerichtete, zum großen Teil nicht oder kaum noch reparierbare
Schaden noch größer. Jeder weitere Tag ist einer zuviel!
Ich möchte fast
schon von einer »Spezialfolge« von »Achtung Reichelt« sprechen: Julian
Reichelt wendet sich nicht primär an die Bürger, sondern adressiert direkt
Unionsabgeordnete und andere Funktionsträger, fordert sie auf, sich zu der
Schuld ihrer beiden Parteien an dem Zustand Deutschlands zu bekennen und 35
Jahre nach der echten Mauer die Brandmauer niederzureißen, um damit echte
konservative Politik in diesem Land im Sinne der Mehrheit der Bürger wieder
zu ermöglichen.
Schöne Idee, ab ob es hilft?
Apollo News berichtet: Nachdem die Bundesregierung sich doch noch
auf die richtige Seite geschwungen hat und dadurch eine Mehrheit im EU-Rat
im Moment nicht möglich erscheint, wurde jetzt die Abstimmung nächste Woche
abgesagt. Das heißt aber natürlich nicht, daß das Thema dadurch vom Tisch
ist. Dänemark mit der momentanen Rats-Präsidentschaft will einen neuen
Vorschlag erarbeiten – was auch immer das bedeutet.
Chatkontrolle: Auch die Bild wacht auf. Morgen (Donnerstag) soll
wohl das auch ein Thema im Bundestag werden. Irgendwo habe ich gelesen,
daß die Linke einen Antrag einbringen will. Die Bundesregierung, deren
Haltung bislang nicht ganz klar sei, müsse sich dann positionieren.